Nach langer Corona-Pause möchte ELSA Würzburg (v.a.) den Studierenden auch etwas neben der wiedereröffneten Universität bieten. Nach Vorbild anderer Universitäten und in Anlehnung an den Würzburger Klassiker der Weihnachtsvorlesung haben wir uns überlegt, im HS III (ältere) Filme mit juristischem Bezug zu zeigen, deren Kernproblematiken im Anschluss kurz von einem Professor erläutert werden sollen.
Ich freue mich sehr, dass wir zur Premiere dieses Projekts am Mittwoch, den 29.06.2022, um 19:00 Uhr s.t. noch einmal die Würzburger Koryphäe Prof. Dr. Dreier aus seiner wohlverdienten Emeritierung herauslocken konnten!
Gezeigt werden wird das US-Gerichtsdrama „Wer den Wind sät“ aus dem Jahr 1960 (8,1/10 IMDb). Der Film lehnt sich an das berühmte, reale „Affenprozess“-Gerichtsverfahren aus dem Jahr 1925 in Tennessee an. Der Lehrer John Thomas Scopes wird zu Bußgeld verurteilt, weil er Darwins Evolutionstheorie an öffentlichen Schulen gelehrt hatte, obwohl das von den „Fundamentals“ beeinflusste Gesetz nur die biblische Schöpfungsgeschichte zuließ. Dabei trafen fundamentalistisch ausgerichtete Staatsanwälte auf die Trennung von Kirche und Staat und die Religionsfreiheit pochenden Verteidiger.
Es geht um das Verhältnis der Wissenschaft zu Religion, Vorurteile, Intoleranz gepaart mit religiösem Fanatismus, die Einschränkung der freien Meinungsäußerung und die Auswirkungen der daraus entstehenden Spaltung. Gerade im heutigen „Fake News“-Zeitalter mit vermeintlich unversöhnlichen Fronten hinsichtlich einer Vielzahl von Themen ist der Film wieder einmal brandaktuell.
Im Anschluss wird Professor Dreier in Anlehnung an den Film noch einen Kommentar zu den hieraus zu ziehenden Schlüssen für unser deutsches Verständnis von Meinungs-, Wissenschafts- und Religionsfreiheit anbringen.
Wir denken, dass dieser Abend eine schöne Möglichkeit sein könnte, die durch Corona notwendig entstandene Entfremdung zwischen Universität/Lehrpersonal und Studierenden wieder zu verringern. Es besteht grds. auch die Möglichkeit, im Anschluss noch in einer Bar o.ä. zusammenzukommen. Wir freuen uns auf rege Teilnahme! Hörsaalbedingt sind max. 35 Plätze verfügbar.